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ANDRZEJ WAJDA

1926-2016. Film- und Theaterregisseur, Drehbuchautor, Bühnenbildner. Einer der bedeutendsten Künstler der Filmgeschichte. Gewinner eines Oscars für das künstlerische Gesamtwerk.
Wajda wurde mit dem Film Kanał (Der Kanal), der 1957 in Cannes den Spezialpreis der Jury erhielt, zum Mitbegründer der „polnischen Filmschule“. Viele seiner Filme enthielten eine politische Komponente, plädierten für eine Veränderung des damaligen Status quo in Polen (Człowiek z żelaza/Der Mann aus Eisen, 1981). Wajda war Mitglied der französischen Akademie der schönen Künste und Ritter der französischen Ehrenlegion. Fünf seiner Filme wurden für den Oscar nominiert: Panny z Wilka/Die Mädchen von Wilko, Ziemia obiecana/Das Gelobte Land, Człowiek z żelaza/Der Mann aus Eisen und Katyń. Er erhielt die Goldene Palme von Cannes (für den Mann aus Eisen), die Silberne Muschel von San Sebastian (für Wesele/Die Hochzeit) und den französischen César (für Danton). Er wurde mehrfach für sein Gesamtwerk ausgezeichnet: mit dem César (1982), dem Felix (1990), dem Goldenen Löwen von Venedig (1998) und dem Oscar (2000). Seine Literaturverfilmungen Pan Tadeusz/Herr Tadeusz (1999), nach dem romantischen Epos von Adam Mickiewicz, und Zemsta/Die Rache (2002), nach einer Komödie aus dem 19. Jahrhundert von Aleksander Fredro, zogen Millionen polnischer Zuschauer in die Kinos. 2002 gründete Wajda in Warschau seine Meisterschule der Filmregie. 2009 gehörte er mit dem Alfred-Bauer-Preis für den Film Tatarak/Der Kalmus zum zweiten Mal zu den Preisträgern der Berlinale. In seinen späten Filmen Katyń (2007) und Wałęsa – Człowiek z nadziei/Wałęsa. Der Mann aus Hoffnung (2013) setzte er sich erneut mit wichtigen Momenten der polnischen Geschichte auseinander. Er engagierte sich jahrzehntelang, in einer Reihe herausgehobener Funktionen, für den Film und die künstlerische Freiheit in Polen.