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JERZY SKOLIMOWSKI

(geb. 1938 in Lodz), polnischer Filmregisseur und Schauspieler. In den 1950er Jahren studierte er in Warschau Ethnologie, Literatur und Geschichte. 1959 Regiestudium an der Filmhochschule Lodz. Bereits in Warschau hatte er in der Jazzszene Kontakt zu Musikern wie Krzysztof Komeda, der ihn mit Roman Polański zusammenbrachte. Schon als Student schrieb er Drehbücher, die von Polański und Andrzej Wajda realisiert wurden.
1960 entstand der Film „Die unschuldigen Zauberer“ von Wajda nach einem Roman von Jerzy Andrzejewski, für den Skolimowski das Drehbuch schrieb. 1962 folgte „Das Messer im Wasser“ von Polański - hier war Skolimowski Autor der Dialoge. 1966 drehte er als Regisseur den Spielfilm „Bariera“, der ihm internationale Aufmerksamkeit brachte, und er erhielt die Möglichkeit, in Belgien den Film „Le Départ“ zu realisieren.
Nach diesem Film pendelte Skolimowski zwischen den Welten. Er arbeitete weiterhin im sozialistischen Polen, konnte jedoch daneben seine Film auch in Frankreich, den USA und der Bundesrepublik Deutschland realisieren.

Arbeiten als Regisseur (Auswahl): 1964 - Besondere Kennzeichen: keine (Rysopis); 1965 - „Walkover“; 1966 - „Barriere“ (Bariera); 1967 - „Der Start“ (Le Départ); 1968 - „Dialog 20-40-60“ (gemeinsamer Episodenfilm mit den tschechischen Regisseuren Zbyněk Brynych und Peter Solan); 1968 - „Die Gräfin und ihr Oberst“ (Adventures of Gerard); 1970 - „Deep End“; 1971 - „Herzbube“; auch: „König, Dame, Bube“ (King, Queen and Knave) - mit Gina Lollobrigida, David Niven und Mario Adorf; 1978 - „Der Todesschrei“ (The Shout); 1981 - „Hände hoch!“ (Ręce do góry); 1982 - „Schwarzarbeit“ (Moonlighting) - mit Jeremy Irons; 1985 - „Das Feuerschiff“ (The Lightship) - mit Klaus Maria Brandauer und Robert Duvall; 1989 - „Wenn die Masken fallen“ (Torrents of Spring) - mit Timothy Hutton und Nastassja Kinski; 1991 - „Ferdydurke“; 2008 - „Vier Nächte mit Anna“; 2010 - „Essential Killing“; 2015 - „11 minut“
Auszeichnungen: 1967 - Goldener Bär der Berlinale 1967 für „Le Départ“; 1978 - Großer Preis der Jury für „Der Todesschrei“ bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 1978; 1982 - Auszeichnung für das beste Drehbuch für „Schwarzarbeit“, Cannes 1982; 1982 - Deutscher Filmpreis für schauspielerische Leistung in „Die Fälschung“; 1985 - Spezialpreis der Jury für „Lightship“ bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig; 2003 - Polnischer Filmpreis für sein Lebenswerk;  2009: Polnischer Filmpreis (Beste Regie) für „Vier Nächte mit Anna“, 2010 - Spezialpreis der Jury der Internationalen Filmfestspiele von Venedig für „Essential Killing“, 2010 - Astor de oro (Bester Film) des Festival Internacional de Cine de Mar del Plata für „Essential Killing“,  2011 - Polnischer Filmpreis (Beste Regie) für „Essential Killing“, 2011: Goldener Löwe des Polnischen Filmfestivals in Gdynia für „Essential Killing“. Außerdem erhielt er auf diesem Festival den Preis für die beste Regie.