RADEGAST
Dokumentarfilm, Polen, 2008 / 50 min., Borys Lankosz
Regie | Borys Lankosz |
Drehbuch | Andrzej Bart |
Sprecher | Grażyna Walasek, Mariusz Siudziński |
Kamera | Borys Lankosz |
Schnitt | Wojciech Anuszczyk |
Es spielt | Bronisław Wrocławski |
Produktion | Grupa Filmowa Fargo, Telewizja Polska |
"Radegast" ist der Name der Bahnstation im Getto von Lódź. Dort hielten die Züge mit deportierten Juden aus Westeuropa und Tschechien. Im Film erzählen Überlebende von den ersten Momenten nach dem Verlassen der Waggons. Sie waren weniger entsetzt darüber, gefangen zu sein, als über den Anblick, der sich ihnen bot: Feldwege statt Straßen, verfallene Gebäude. Polen lag für sie am Rande der zivilisierten Welt. Der Film zeigt die Unterschiede zwischen den wohlhabenden jüdischen Eliten aus Berlin, Wien oder Prag und ihren ärmeren, oft ungebildeten „Verwandten” aus Mitteleuropa. Im Ghetto, wo der Kampf ums Überleben tobte, wussten sich Juristen, Ärzte und Unternehmer oft nicht zu helfen und verhungerten. Diejenigen Juden, die auch vor dem Krieg schon zu kämpfen gehabt hatten, kamen im Ghetto besser zurecht, aber auch auch das rettete sie nicht vor dem Tod.
Preise für Radegast:
2009 - Borys Lankosz Warschau (Internationales Filmfestival "Jüdische Motive") - "Silberner Phönix" in der Kategorie Dokumentarfilm2009 - Borys Lankosz Łódź (Medienfestival "Mensch in Gefahr") - Medaille der Stiftung „Monumentum Iudaicum Lodzense”